Zum aufwärmen: die waschmaschinenstory
In den nächsten tagen folgen hier drei neue blogeinträge. Um die hohe qualität zu gewährleisten, müssen sie aber noch einige tage textlich reifen. Als appetizer folgt hier erstmal das märchen unserer waschmaschine.

*räusper

Es war einmal eine waschmaschine. Sie wohnte im zimmer am ende des ganges und freute sich, mich bald als neu eingezogenen besitzer begrüßen zu dürfen. Ich hatte nämlich gerade im alten zimmer die zugigen fenster und die herabhängenden, schimmligen tapetenteile mühsam abgeklebt, als mir mitgeteilt wurde, dass wir wieder umziehen müssen. Dafür wurde ich schließlich mit einem kleinen, leicht heizbaren zimmer belohnt, in welchem die *tataaaaa* waschmaschine stand. Nie mehr handwäsche, hurra! Am nächsten Tag klopft es morgens um 10 an der tür. Ich dachte, es wäre robert oder pupsi und rief wie üblich „ich bin nackig!“. Davor haben nämlich beide aus irgendeinem grund angst. die tür knallte gegen die innenverriegelung. Jetzt musste ich auch noch aufstehen. Nichts ahnend öffnete ich in meinem sexy schlafanzug die tür und schaute einer chinesin ins gesicht. Unangenehm, aber eigentlich gehen chinesen auch im gefütterten bärchenpyjama einkaufen. Ich wusste nicht was sie wollte, also gab ich ihr mein wörterbuch. Darin fand sie sich nicht zurecht. Nach 5 min schrie sie laut: „Jaffar!!!“. Ein dicklicher inder kam um die ecke gewackelt. Er hielt einen riesigen berg wäsche in seinen armen. Ich verstand. Er meinte, es wäre üblich mit meiner waschmaschine zu waschen oder er müsse woanders dafür bezahlen. Ich fand das sei nicht üblich, aber er darf natürlich seine wäsche bei mir waschen. Da hat er sich sichtlich entspannt gefreut. Ich unterhielt mich übrigens die ganze zeit im schlafanzug. Als er wieder zurückkam, stand ich gerade in meiner eng anliegenden, grauen strumpfhose im raum und befürchtete er würde genau in diesem moment ins zimmer kommen. dinge gibt’s. jaffar hantierte im bad herum, während ich hastig eine jeans anprobierte. Er sagte ziemlich schnell wieder tschüss, mein hosenstall war offen und der gürtel baumelte unmotiviert an mir herum. Ich hab ihn nie wieder gesehen… jedenfalls konnten wir nun endlich waschen. Weil pupsi ein kleines mädchen ist, durfte sie als erste die waschmaschine testen. Danach folgte robert. Ich dachte zunächst daran, sie entspannt am nächsten tag zu nutzen. Ich wachte auf, ging ins bad. Ich sah es sofort: die waschmaschine ist tot, ihr display erloschen. Nach einem tag… wir verständigten die rezeption, die lehnte aber ab. Unsere zimmer sind zwar im hotel, gehören aber irgendwie der uni. also mussten wir erst den manager für diese zimmer verständigen und darauf warten, ob er die waschmaschine reparieren lassen möchte. Nachdem er sich eine atemberaubend kurze bedenkzeit von 2 wochen genehmigt hatte, willigte er ein und verständigte einen elektriker. Er sollte die nächsten tage kommen. Bereits nach einer woche, es war inzwischen dezember, kam er tatsächlich vorbei. offensichtlich hatte er keine lust die rezeption nach meinem schlüssel zu fragen, also brach er sie mittels eines schraubenziehers auf. Die waschmaschine stand nun im flur und er hatte bereits mit roberts messer einige kabel durchgeschnitten. Ich fragte mich, wieso er sich ein messer von robert leiht, aber der „elektriker“ hatte nur ein strommessgerät bei sich, kneifzange leider nicht. Ach, und den türöffnenden schraubenzieher. Wir halfen ihm ungefähr eine stunde, dann konnte er die todesursache diagnostizieren. Kurzschluss. Schon am nächsten tag wollte er die transplantation einer neuen platine voll ziehen. Ende der geschichte… Und wenn sie nicht geborgen ist, dann steht sie dort noch wenn fanny und susa kommen.

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